EnTLASTUNG IN SIcHT – HoME OFFICE TROLLEY

Seit einigem Monaten arbeite ich in einer neuen Firma – nicht ganz freiwillig … Mein größter Kunde kam mit, Entlastung war versprochen, das Gegenteil ist der Fall. Einen Vorteil aber gibt es: Home Office, was in der alten Firma so gar nicht gerne gesehen war, ist hier kein Problem. Und das nehme ich gerne in Anspruch!

Nun ist mein Privatarbeitsplatz gar trefflich mit allerlei Equipment ausgestattet, aber natürlich muss das ein oder andere Gerät an den jeweilig aktuellen Schreibtisch verbracht werden. Und das summiert sich gewichtstechnisch. Laptop, Kopfhörer, Netzteil etc. Auch koche ich am Wochenende vor und bringe die Verpflegung für die ganze Woche am Anfang einer selbigen mit. Dann bin ich beladen wie ein Esel! Nämlich mit einer generös proportionierten Handtasche, einer Equipmenttasche, die, stoßgeschützt und regendicht, ordentlich aufträgt, und auch noch mit einer Verpflegungstasche, die einen aufrechten Transport des Inhalts gewährleistet. Denn Gulaschsauce in der Handtasche oder Minestrone im Laptop braucht kein Mensch.

Aber wenn ich die Arbeitswoche, beladen wie ein Muli, beginnen muss, sinkt meine Laune unter Normalnull! Deshalb habe ich von einer Konstruktion geträumt, die als Sololösung alle Erfordernisse gleichzeitig zu erfüllen in der Lage ist, die ich unter der Woche in meinem Sparsam-Spind deponieren kann – und die, ohne mir auf den Schultern zu lasten, brav und nahezu gewichtslos hinter mir herrollt.

So etwas gibt’s zu kaufen? Nein, natürlich nicht! Also habe ich mal wieder Hand angelegt und mir die rollende Entlastung selbst zusammengebaut. Meine Lösung: ein kleines, klappbares Trolleygestell, bestückt mit einem regenfesten, ebenfalls faltbaren Behälter, in dem die Technik einigermaßen weich liegt. Außer einer Nähmaschine, Garn, Klettband und drei Knöpfen habe ich zum Bau meines Entlastungs-Esels folgendes benötigt:

Benötigtes Material für den Entlastungs-Esel

Ein faltbares Mini-Trolley-Gestell mit ausklappbarer, seitlicher Transportflächenvergrößerung. Faltmaß: 23 x 44 x 8 Zentimeter. Gewicht: 1,4 Kilogramm. Eine große Filztasche, Maße: B 50 x H 34 x T 27 Zentimeter. Jetzt muss nur noch die Tasche sicher auf dem Trolley stehen und, da sie ja oben offen ist, ein Regenschutz gebastelt werden. Dazu habe ich 3 Millimeter starken Bastelfilz von der Rolle bestellt, in einem schönen Farbkontrast zum Dunkelgrau der Filztasche.

Die Tasche an den Trolley bringen

Als erstes messe ich den ausgefahrenen Trolleygriff an seiner breitesten Stelle, gebe 2 Zentimeter Luft für die Grifftiefe und vier Zentimeter für die Befestigung des Klettbands zu und schneide das passende Rechteck aus dem Bastelfilz. Den fasse ich mit einer einfachen Naht ein, um dem Filz seine typische Tendenz zum Dehnen zu nehmen. Dann nähe ich hakiges Klettband mit der Maschine an die äußeren Kanten. Die puscheligen Gegenstücke kommen passgenau auf die Tasche – allerdings muss ich sie mit der Hand festnähen, weil ich da mit der Maschine nicht rankomme.

Dann geht es an den Regenschutz – eine einfache Deckelklappe mit Aussparungen für die Griffe und einer variabel nutzbaren Knopfleiste.

Ich messe die Tiefe der Tasche mit Minimal- und Maximalbeladung, zeichne mir den Sitz der Henkel an und lege den zur jeweiligen Beladung passenden Knopflochabstand fest. Das ausgeschnittene Filzteil wird wieder rundherum mit einer Naht stabilisiert und die Knopflöcher werden eingenäht. Anschließend schlage ich das obere Ende einmal um und nähe es fest. Der Grund hierfür: in den hohlen Saum kann ich unsichtbar meine Hand-Stiche setzen, denn auch hier komme ich mit der Maschine nicht ran. Da ja die Tasche dunkelgrau und die Klappe limettengrün ist, muss ich diesen Kunstgriff machen, denn hier ist keine Garnfarbe die richtige für beide Filze…

Nun noch die Knopflöcher aufschneiden, die Knöpfe festnähen – und es kann losgehen mit dem schulterschonenden Aufmarsch im Büro!

BARBARA Written by:

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