Gerade vor ein paar Wochen kam ein schweres Paket bei mir an – rund 6 Kilogramm – mit für mich kostbarem Inhalt: mein eigenes Buch! Nicht mein erstes, das muss ich dazusagen, doch mein bisher größtes Projekt. 384 Seiten im Format von 30 x 30 Zentimetern, gedruckt auf 150 g/m² Lumisilk Bilderdruckpapier. 6 Kilo – das ist übrigens das Gewicht von 2 Exemplaren, falls mich jemand für verrückt gehalten haben sollte.
Ein eigenes Buch in Händen zu halten ist ein sehr besonderes Gefühl. Leider haben Printmedien und damit auch Bücher erheblich an Stellenwert eingebüßt, heute, da ich den Inhalt einer ganzen Bücherwand in einem taschenbuchgroßen und auch taschenbuchleichten Digitalkästchen unterbringe. Das spart Platz und Gewicht und rettet jeder Menge Bäume das Leben. Umweltfreundlich ist es trotzdem nicht und die Haptik, die ein Buch bietet, besitzt es eben auch nicht.
Ein Buch steht griffbereit im Regal, ist rasch hervorgeholt, aufgeschlagen und das Gesuchte gefunden, jemandem gezeigt – oder man schwelgt kurz mal eine Runde und frischt Erinnerungen auf. So jedenfalls geht es mir mit meinen Reiseberichten. Acht verschiedene sind es bis dato – drei stehen noch aus – und ich möchte keinen einzigen missen.
Damit fing es an: Reiseberichte
Meine Reiseberichte im Format 20,5 x 20,5 cm, Hardcover, 135 g/m² Bilderdruckpapier, Umfang zwischen 190 und 260 Seiten
Es ist natürlich immer mit Arbeit verbunden, ein Buch zu erstellen, mit viel Arbeit, mit sehr viel Arbeit. Und da möchte man verständlicherweise, dass die Arbeit und das Herzblut, das man da reingesteckt hat, von der Druckerei entsprechend umgesetzt wird. Das heißt: farblich wie das Original und sauber verarbeitet.
Was gibt es zu beachten?
Zuallererst sind es natürlich die eigenen Vorstellungen, die persönlichen Ansprüche, die Möglichkeiten zur Umsetzung und die Frage an sich selbst: will ich mir diesen Aufwand wirklich antun?
Ich spreche nämlich jetzt nicht von einem Fotobuch, für das ich Bilder hochlade und mithilfe vorgefertigter Layoutvorschläge Seite für Seite zusammenbastle, ein bisschen Text dazu schreibe, um wenig später eine schöne Erinnerung an ein zurückliegendes Ereignis zu erhalten.
Nein, ich meine ein Buch, das man komplett selbst gestaltet, die Bilder wandelt und bearbeitet, vielleicht auch richtig viel Text dazu schreibt, um zum Schluss ein Ergebnis in Händen zu halten, das so professionell aussieht, als hätte man es in der Buchhandlung erworben.
Ganz wichtig, wenn man selbst seine Arbeit gut macht, ist natürlich ein zuverlässiger Partner, der den Druck übernimmt. Und den sollte man sich bereits im Vorfeld aussuchen – allein schon, weil nicht alle Druckereien die gleichen Formate anbieten. Es ist unglaublich ärgerlich, eine Datei nochmal umstricken zu müssen, nur weil man beispielsweise von einem Format von 21 x 21 Zentimetern ausgeht und dann feststellen muss: oje, die Druckerei meiner Wahl bietet aber nur 20,5 x 20,5 Zentimeter an …
Bei der Auswahl der Druckerei sollte man, sofern man nicht eine bombensichere Empfehlung hat, sehr sorgfältig vorgehen und eine Reihe von Kriterien abfragen
Dies sind die zu klärenden Punkte:
- Welche Formate stehen zur Auswahl
- Welcher Seitenumfang ist minimal erforderlich/maximal möglich
- Welche Arten der Bindung werden angeboten
- Welche Papiersorten stehen zur Verfügung, in welchen Grammaturen
- Welche Dateiformate kann ich abliefern
- Bei wieviel MB liegt die Uploadgrenze, gibt es alternativ die Möglichkeit, über einen FTP hochzuladen
- Gibt es eine Mindestauflage
- In welchem Farbraum, mit welcher Profilierung liefere ich an
- Kann ich meinen Buchrücken selbst gestalten
- Gibt es eventuell Veredelungsoptionen
- Wieviel kostet das
- Welche Angaben sind in welcher Form auf der Verlagsseite zu finden
1. Formate
Was ist Thema meines Projekts, welchen Anforderungen muss es genügen, wie kommt es am besten zur Geltung? Möchte ich zum Beispiel ein Lesebuch erstellen, bietet sich ein Hochformat in DIN A5 an – weil es gut in der Hand liegt und genau die richtige Fläche für eine lesefreundliche Textmenge bietet.
Für meine Reiseberichte, einer Mischform zwischen Bildband und Lesebuch, erschien mir ein kleineres quadratisches Format am geeignetsten, aber auch ein Querformat hätte da sehr reizvoll sein können. Ist man sich nicht sicher, wie diese Größe in Wirklichkeit rüberkommt, empfiehlt es sich, das gewünschte Format mal aus Papier auszuschneiden und auf sich wirken zu lassen.
2. Seitenumfang
Oftmals gibt es Einschränkungen bezüglich der Seitenanzahl. Das hat meist produktionstechnische Gründe. Bei einer Klebebindung kann ein Buch zum Beispiel erst ab einer bestimmten Seitenanzahl (abhängig von der Grammatur) produziert werden, weil sonst das Cover nicht stabil mit dem Buchblock verklebt werden kann. Oder es sind nicht mehr als 400 Seiten möglich, weil sonst das Fassungsvermögen der größtmöglichen Spirale gesprengt wird.
3. Arten der Bindung
In diesem Sektor der Buchproduktion spielen vier Bindungsverfahren eine grundlegende Rolle: links sehen wir das Prinzip einer Klebebindung. Dabei werden die Buchseiten zu einem Block zusammengetragen, an der Bundseite angefräst, damit der Kleber mehr Adhäsionsfläche bekommt und dann, bevor der Klebstoff aushärtet, mit dem Umschlag verklebt. Als Umschlag kann ein Softcover dienen – wie beim Taschenbuch -, man kann aber auch ein Hardcover damit verbinden. Hardcover, das ist ein dicker, stabiler Karton, zwei Millimeter oder dicker, auf den die Umschlagbedruckung und eine Schutzfolie aufkaschiert werden.
Zusätzlich werden die Umschlag-Innenseiten sowie das erste und letzte Inhaltsblatt mit Spezialpapier verbunden – dieses bleibt stets unbedruckt, kann aber ein zum Buch passendes, farbiges sein. Es dient der Stabilität und nennt sich Vorsatz- beziehungsweise Nachsatzpapier.
Die zweite Skizze zeigt das Schema einer Spiralbindung oder Wire-O-Bindung. Auch hier werden die Buchseiten zum Block zusammengetragen, dann aber nicht geklebt, sondern gestanzt. Und zwar in einer fortlaufenden Reihe von eckigen oder runden Löchern entlang der Bundseite, in die dann die Spirale eingehängt wird. Dabei ist zu beachten, dass es „richtige“ Spiralen gibt, die aus einer Richtung in die Lochreihe eingedreht werden, oder offene Spiralen, die aus rund gebogenen Drahtzähnen bestehen. Diese werden tatsächlich eingehängt und bieten die Möglichkeit, eventuell noch Blätter nachzuheften oder aber zu entnehmen.
Dritte Möglichkeit ist die sogenannte LayFlat-Bindung, die aber eher seltener von reinen Druckereien angeboten wird, sondern hauptsächlich im Fotobuch-Sektor zuhause ist. Dabei werden die Buchseiten dergestalt Rücken an Rücken geklebt, dass sie beim Öffnen des Buches flach und ohne störende Bundkerbe vor dem Betrachter liegen. Und zwar egal, ob das Buch vorne oder hinten oder in der Mitte geöffnet wird.
Kommen wir zur Fadenheftung. Sie ist das wohl wertigste Verfahren zur Bindung von Büchern. Die Buchseiten werden in einzelne, gefalzte Bogen aufgeteilt, mehrere davon so ineinandergesteckt, dass die Reihenfolge der Seiten korrekt ist (die Reihenfolge wird bereits beim Druck berücksichtigt. Das nennt man Ausschießen.) und anschließend mit einem speziellen Buchbindegarn genäht. Die genähten Bogenstapel werden zum Buchblock zusammengetragen und dann noch einmal miteinander vernäht. Derart verzwirnte Bücher sind besonders stabil, die Bindung ist sehr haltbar und sie bietet ein besseres Aufschlageverhalten als Klebegebundene.
Auch hier wird selbstverständlich der Buchblock mit einem Vorsatzpapier verleimt. Übrigens: Die gefalzten Bogen sind der Grund, weshalb die Seitenanzahl eines Buches immer durch 4 teilbar ist.
Und da sind wir schon beim Aufschlageverhalten. Wie gerade beschrieben, lässt sich LayFlat völlig ohne Knick öffnen und zeigt Bilder, die über die gesamte Doppelseite gehen, natürlich am schönsten. Nachteile dieser Bindung: sie ist teuer, man braucht relativ dickes Papier und man ist recht begrenzt, was die maximale Anzahl der Seiten betrifft.
Auch Wire-O-Gebundenes (mittleres Bild) lässt sich komplett flach öffnen, ja, sogar 360 Grad sind ohne Probleme möglich, dafür aber klafft in der Mitte ein Spalt- und die Spirale ist natürlich auch zu sehen. Aber es können wesentlich mehr Seiten gebunden werden als mit dem LayFlat-Verfahren, es ist wesentlich günstiger und die Spirale gibt’s meist auch noch in verschiedenen Farben. Gut geeignet ist diese Bindung zum Beispiel für Kochbücher oder, wie in meinem Fall, für einen Feldführer oder ähnliches.
Links sind wir wieder zurück bei der Klebebindung. Stabil, bei weitem nicht so teuer wie LayFlat, geeignet für eine hohe Seitenanzahl – und für mich die Bindung, die klassisches Buchfeeling erzeugt. Klar, die Bundkerbe ist nicht wegzudiskutieren, aber man kann sie ja bei der Gestaltung berücksichtigen, sodass nichts Wichtiges darin verschwindet…
Die wahre Königin jedoch – die Fadenheftung. Wird diese von einer Druckerei angeboten, sollte man das nutzen, auch wenn es ein bisschen mehr kostet.
4. Papiersorten und Grammaturen
Was hat die Druckerei im Sortiment? In der Regel ist die Auswahl im Online- und Kleinstauflagensegment recht begrenzt. Wer Bütten, Natur- oder Strukturpapiere will, der wird hier wohl eher nicht fündig werden. Doch meist genügt das Angebot. Mattes und seidenglänzendes Bilderdruckpapier, eventuell noch ungestrichenes leichtgewichtiges Papier für textlastige Werke. Meiner Erfahrung nach ist das völlig ausreichend.
Man muss nur eine Entscheidung treffen, ob man mattes oder glänzendes Papier wählt. Auf glänzendem kommen Bilder besonders brillant, aber auch mattes hat seinen Reiz. Ich denke, es hängt vom Thema ab. Ein Bildband über die Nordseeküste würde für mein Empfinden zum Beispiel hervorragend zu mattem Papier passen, einer über Makrofotografie hingegen eher zu glänzendem. Doch das muss jeder für sich selbst entscheiden. Im Zweifelsfall einfach mal eine Buchhandlung aufsuchen und sich verschiedene Bildbände ansehen. Oder bei der Druckerei nachfragen, ob sie einem Papiermuster schicken können.
Bei der Wahl der Grammatur spielen Seitenanzahl und Wertigkeitsgefühl die entscheidende Rolle. Zur Orientierung: normales Kopierpapier hat zwischen 90 und 100 g/m². Ein durchschnittlicher Bildband aus der Buchhandlung kommt mit etwa 150 g/m² daher. Bei 250 g/m² beginnt beim Blättern bereits die Unsicherheit, ob man wirklich nur eine Seite umblättert oder doch zwei…
5. Mögliche Dateiformate
Wichtig zu wissen ist auch, welche Dateiformate ich zum Druck hochladen kann. In der Regel sollte sich das auf ein PDF beschränken. Alles andere bedarf entweder eines Full Services seitens der Druckerei oder man wird nicht das erhalten, was man sich vorgestellt hat. Wenn ein PDF verlangt wird, bitte ganz genau darauf achten, ob und welche Ausgabekriterien die Druckerei festgelegt hat, ob man diese als Automatismus herunterladen kann und was über Schrifteneinbettung bzw. Transparenzen gesagt wird. Je präziser das geäußert wird und je genauer man sich daran hält, desto höher stehen die Chancen, dass man ein wunschgemäßes Druckergebnis bekommt.
Die Idealformulierung, die sofort eine Art Urvertrauen in mir auslöst, wäre: PDF x4, Einzelseiten, je 3 mm Beschnitt umlaufend, keine Beschnittzeichen, ISOcoated V2/F39. Hinter diesen Angaben sollte geballte Kompetenz stehen!
6. Uploadgrenze
Was man auch immer im Auge behalten sollte, ist die Datenmenge, die man da zusammenbastelt. Schließlich muss davon ein hochauflösendes PDF geschrieben werden und da sind ein paar hundert MB schnell überschritten. Nun gibt es Anbieter, die gewähren gerade mal 250 MB und stellen für größere Dateien keinen alternativen FTP-Upload zur Verfügung.
Da wäre ich mit meinem letzten Projekt, einem 30 x 30 Zentimeter großen und 384 Seiten starken Fotobildband bei meiner Reisebericht-Druckerei, mit der ich bis dato ganz glücklich gewesen bin, nicht weit gekommen. „Dann müssen Sie eben mehrere Bände draus machen!“, war die unfreundliche Aussage. Gut, hab ich mir halt eine andere Druckerei gesucht, die 400 MB UND einen Upload für größere Dateien angeboten hatte.
Das fertige PDF schlug zunächst mit 1,3 GB zu Buche, aber nach einer Optimierung und dem Herunterrechnen der Auflösung auf 270 dpi, wog es knapp 400 MB. Warum ich es auf 270 dpi heruntergerechnet habe? Weil Digitaldruck in der Regel sehr gnädig mit den Bildern umgeht. Und wenn die von Haus aus scharf sind, machen 300 dpi oder 270 dpi keinen (oder kaum einen) Unterschied.
7. Mindestauflage
Wenn ich nicht in Großproduktion gehen, sondern nur ein privates Buch in Kleinstauflage produzieren möchte, ist es im Vorfeld auch wichtig zu wissen, ob die Druckerei da mitspielt. Manche bieten ihre Dienste ab Stückzahl 1 (in Worten: eins) an. Das ist gut, denn oft erhält man für jedes weitere Exemplar einen spürbaren Rabatt. Und wenn man ohnehin gerne vier oder fünf Exemplare hätte, um seine Lieben damit zu erfreuen, kann sich das richtig lohnen
8. Farbraum und Profilierung
Vorhin hatte ich schon etwas in eine Richtung erwähnt, die nicht jedem sofort was sagen wird: ISOcoated V2/F39. Das ist europäischer Offsetstandard für „normales“ Papier – und, wenn eine Druckerei das auch so benennt, eine vertrauenerweckende Aussage. Für viele Kunden ist es zwar bequem, wenn sie RGB-Daten anliefern können, doch die Druckerei muss diese in CMYK wandeln, um das Ganze drucken zu können. Und da ist es sicher besser, sich selbst ein wenig mit der Materie zu beschäftigen und vorab zu sehen, was bei einer Wandlung herauskommt, als sich hinterher zu ärgern.
Zwar sind die Automatismen recht weit entwickelt, aber die Druckerei wandelt das komplette PDF mit ein und den selben Parametern. Wandelt man selbst, dann kann man auf jedes einzelne Bild gesondert eingehen und ein besonderes Augenmerk auf die Problemfälle legen. Problemfälle sind Bilder mit knalligen Rot-, Grün- oder Blautönen, oder Grau- und Beigetöne, die gerne in eine farbliche Richtung kippen. Zum Beispiel eine hübsche Sonnenbräune, die nach dem Wandeln zum lebensbedrohlichen Bluthochdruck wird.
9. Buchrücken
Bietet die Druckerei dem Kunden die Möglichkeit, den kompletten Umschlag selbst zu gestalten, oder ist der Rücken weitestgehend vorgegeben? Wenn man selbst gestalten kann, dann ist es immer wichtig zu erfragen, wo genau die Druckerei ihren Code platziert. Manche bieten an, den Code wegzulassen, gegen Aufpreis, versteht sich. Aber es kann sich lohnen, denn der weiße, unhübsche Klopper kann eine Gestaltung ziemlich ruinieren. Und wenns ganz blöd läuft, steht er mitten in einem Bild oder im Text….
10. Veredelungsoptionen
Veredelungsoptionen, was ist jetzt das? Im klassischen Sinne sind damit Extras gemeint, die ein Buch noch wertiger wirken lassen. Beispiele hierfür sind partielle Lackierungen, ein Farbschnitt oder eine Prägung. Das wäre jedoch in diesem Segment sicher zu teuer. Aber man kann auch ganz viel mit kleinen, viel günstigeren Mitteln erreichen. Wie wäre es mit einem farblich abgestimmten Lesebändchen nebst Kapitalband? Und wenn dann das Vorsatzpapier auch noch mitspielt, sieht das Buch gleich noch viel, viel toller aus!
11. Kosten
Kosten sind natürlich ein nicht unerheblicher Faktor – und da können riesige Unterschiede zutage treten.
Nehmen wir als Beispiel einen meiner Reiseberichte mit 240 Seiten, quadratisches Format, Hardcover, von dem ich 5 Exemplare drucken lassen möchte. Eine komplett eigene Umschlaggestaltung ist bei allen drei Druckereien möglich:
Druckerei Eins (epubli.com): 20,5 x 20,5 cm, 170 g/m² Bilderdruck matt (135 g nicht im Sortiment, 150 g nur als glänzendes Papier), Datencheck online und Vorschau inkludiert, keine Angaben zur Profilierung, Klebebindung, Rabatt erst ab 10 Exemplaren. Einzelpreis: 107,84 Euro, Gesamtpreis: 539,20 Euro
Druckerei Zwei (1buch.de): 21 x 21 cm, 135 g/m² Bilderdruck, Datencheck online und Vorschau inkludiert, gewünschte Profilierung 39L, Klebebindung, Rabatt ab dem zweiten Exemplar. Einzelpreis: 71,56 Euro, bei 5 Exemplaren 64,40 Euro, Gesamtpreis: 322,00 Euro
Druckerei Drei (mybuchdruck.de): 21 x 21 cm, 135 g/m² Bilderdruck matt, ohne Datencheck, gewünschte Profilierung 39L, als PDFX4, Fadenheftung, Rabatt ab dem zweiten Exemplar. Einzelpreis: 56,57 Euro, bei 5 Exemplaren 34,49 Euro, Gesamtpreis: 172,48 Euro. Bei Zubuchung eines Profi-Datenchecks: 79,02 Euro, 38,98 Euro, 194,94 Euro.
Weil es so unglaublich klingt, exerzieren wir das Ganze noch einmal für ein Buch durch, das ich tatsächlich bei allen drei Druckereien habe produzieren lassen – 60 Seiten, quadratisches Format, Hardcover, in beispielhafter Auflage von 5 Exemplaren.
Druckerei Eins (epubli.com): 30 x 29,4 cm, 250 g/m² Bilderdruck matt, Klebebindung, Einzelpreis: 43,60 Euro, Gesamtpreis 5 Exemplare: 218,00 Euro
Druckerei Zwei (1buch.de): 30 x 30 cm, 150 g/m² Bilderdruck, Klebebindung, Einzelpreis: 36,60 Euro, bei 5 Exemplaren: 32,44 Euro, Gesamtpreis: 162,20 Euro
Druckerei Drei (mybuchdruck.de): 30 x 30 cm, 170 g/m², Bilderdruck matt, ohne Datencheck, Fadenheftung, Einzelpreis: 62,43 Euro, bei 5 Exemplaren: 32,37 Euro, Gesamtpreis: 161,89. Mit Datencheck: Einzelpreis: 84,93 Euro, bei 5 Exemplaren: 36,86 Euro, Gesamtpreis: 184,86 Euro
Ein Vergleich lohnt sich, wie man sieht!
12. Art der Angaben
Immer darauf achten, wie präzise die Angaben der Druckerei sind. Das betrifft Profilierung, Datenformat und auch die angebotenen Papiersorten – bei manchen heißt es nur Bilderdruckpapier, bei anderen findet man Angaben, von welchem Hersteller das Papier kommt. Also: je präziser die Angaben, desto vertrauenswürdigen und professioneller dürfte die Druckerei sein.
Die Ergebnisse
Druckerei Eins (epubli.com): Meine langjährige Reisebericht-Druckerei hat leider auf ganzer Linie versagt…
Der erste Grund: über ALLE Seiten zieht sich auf der selben Höhe ein gut sichtbarer Kratzer, der die Farbe stellenweise bis aufs Papier abgetragen hat. Die Ursache war sicher ein Halter/Schieber mit Rollen, der den Buchblock zusammengetragen hat und mit etwas Kratzendem verunreinigt war,
Ich war sehr enttäuscht, aber zumindest gestaltete sich die Reklamationsabwicklung problemlos und ohne Diskussionen. Und es handelte sich um einen Lapsus, der in der Zeit von Fachkräftemangel irgendwie leider schon fast normal und damit verzeihlich war. Wobei ich mich frage, was die Fachkraft denn anderes als ein einigermaßen funktionierendes Sehvermögen braucht. Aber gut, lassen wir das…
Viel schlimmer allerdings war, was noch verbockt wurde – und zwar herstellungstechnisch als auch verbal. Auf der Rückseite nämlich waren im Text alle i-Punkte verrutscht. Und nur die. Der j-Punkt war, wo er hingehört, auch alle anderen. Etwas Derartiges habe ich übrigens in all meinen Berufsjahren nicht ein einziges Mal gesehen.
Als ich diesen Sachverhalt reklamierte, unterstellte man mir einen unsachgemäßen Export aus Word – ein Programm, das ich in nicht mal in Gedanken benutzt hatte. Als dann klar war, dass ich vom Fach bin und ich meine Hilfe anbot, diesem Fehler auf die Spur zu kommen, indem ich unterschiedliche Dateivarianten schicken würde, lehnte man ab. Begründung: das würde jetzt auch nichts bringen, sowas käme halt vor.
Ach ja, bezüglich der Kratzer wurde mir gesagt, das dunkle Blau sei eben eine „schwierige“ Farbe. Das nenne ich mal professionell!
Druckerei Zwei (1buch.de): keinerlei Beanstandung, kann jedoch preislich nicht mit dem dritten Anbieter mithalten.
Druckerei Drei (mybuchdruck.de): Bei der ersten Bestellung ist auch hier leider was schiefgelaufen – und zwar nicht nur beim angeblich so schwierigen Dunkelblau, sondern überall, mal mehr, mal weniger sichtbar: ein ziemlich regelmäßiges Raster von winzigen weißen Pünktchen zeigte sich besonders in den dunklen Farbpartien. Ich war derart entnervt, dass ich mich einfach nicht dazu aufraffen konnte, innerhalb einer eigentlich üblichen Frist zu reklamieren.
Aber schließlich wollte ich meinen Fotoband dort auch noch drucken lassen, also musste ich mein Problem zumindest kundtun, um mich abzusichern, dass das nicht noch einmal passieren würde. So überwand ich mich – ganze zwei Monate nach Erhalt der Pünktchenraster-Bücher. Und siehe da: mein Problem wurde nicht einfach abgetan, sondern ernstgenommen und Ursachenforschung seitens der Druckerei betrieben.
Fazit: der Fehler lag beim Papier bzw. bei dessen Herstellung – wahrscheinlich ist er beim Kalandrieren oder beim Aufbringen der Beschichtung passiert. Das ist natürlich nicht direkt der Druckerei anzulasten, dennoch hätte es bemerkt werden müssen. Tja, da sind wir wohl wieder beim Fachkräftemangel …
Doch die Druckerei zeigte Kulanz auf ganzer Linie und sicherte mir einen Gutschein bzw. ein Gratisexemplar meines 400 Seiten-Buchs, wahlweise auch mehrere Gratisexemplare des 60-Seiters zu. Wenn das eingehalten und mein Fotoband ohne Mängel gedruckt wird, kann ich mybuchdruck.de nur weiter empfehlen: tolle Veredlungsoptionen, unschlagbare Preise, ein sehr persönlicher und – vor allen Dingen – fachkundiger Kontakt!
Ich werde berichten, wie das ausgegangen ist … Ach ja, noch ein Wort zur Datenmenge: bei mybuchdruck.de konnte ich das fast 700 MB schwere PDF meines Fotoband-Innenteils problemlos hochladen!
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