HOLZMAsERUNG SeLBST GEMAcHT – EQUIPMEnT

Nachdem ich ja zur Holzmaserung gekommen bin wie die Jungfrau zum Kinde – der Dieckmann im Wurzelholzlook war eher ein Selbstläufer, als dass ich mich drauf vorbereitet hätte – musste ich mich näher mit dem Thema beschäftigen. Musste im Sinne von wollte. Und damit natürlich auch mit dem nötigen Equipment.

Viele Wochen und diverse Tutorials später, bin ich ein wenig schlauer. Künstliche Holzmaserung, bzw. die Kunst der Imitation selbiger hat in vielen Ländern Meister hervorgebracht, die das „Woodgraining“ oder „Faux Bois” auch noch heutzutage beruflich ausüben. In Deutschland hingegen scheint dieses Handwerk nicht sonderlich weit verbreitet. Erstens sind kaum deutschsprachige Tutorials zu finden und zweitens, was viel schwerwiegender ist, sind auch die benötigten Materialien nur in sehr kleiner Auswahl, wenn überhaupt, zu finden.

Weiterhin habe ich begriffen, dass, will man der Herstellung der Holzmaserungen ernsthaft nachgehen, ein gewisses Arsenal an Equipment erforderlich ist. Ein Sortiment fachbezogener Pinsel, zum Beispiel. Der Flogger, der Mottler, der Softener, der Overgrainer, der Spalter, derJamb Duster – um nur einige zu nennen. Schwierigkeit Eins: die korrekten deutschen Bezeichnungen herausfinden. Schwierigkeit Zwei: das Gepinsle im deutschen Fachhandel auftreiben. Schwierigkeit Drei: sich das Zeug leisten können. Ein Pinsel für rund 80 Euro? Gut, der Flogger oder Schlägerpinsel ist in der Regel handmade und aus dem Schweifhaar eines Pferdes, für den Softener oder Dachshaarvertreiber musste gleich ein Dachs sein Leben lassen, um an seine extraweichen Haare zu gelangen.

Holzmaserung malen – ein Luxushobby?.

Jetzt steckte ich in der Zwickmühle: ich wollte mich gerne an der Technik der Holzmaserungsherstellung üben, um zu sehen, ob das was für mich ist. Ich wollte, wenn möglich, ein gewisses Erfolgserlebnis dabei verzeichnen können, was ich aber nicht wollte: Equipment im Wert eines gebrauchten Kleinwagens erwerben, um dann festzustellen, dass es doch keinen Spaß macht.

Alles, aber echt nur das Nötigste zusammengerechnet, kam ich auf mehrere hundert Euro. Allein ein Liter Acrylmedium wäre auf etwa 60 Euro gekommen! Nö, das war zu viel an Kosten. Aber ich bin ganz gut darin, Provisorien zu erdenken – ein Erbe meiner väterlichen Familie…

Also beschloss ich, nach alternativen Materialien zu suchen, Materialien, die ich beim Besuch eines Baumarkts, nach langem Betasten und Befummeln, als am ähnlichsten befand – oder Vergleichbares schon zuhause hatte. Der Rest wurde bestellt. Ach, und Holz als Maluntergrund wollte ich auch nicht verschwenden, weswegen ich einen Block mit 10 Blatt DIN A3 Malkarton, vierseitig verleimt, erstand.

Das Wichtigste: das Ergebnis

Und das scheint zu stimmen – die ersten vier Holzimitationen sind fertig. Keine Meisterwerke, aber gut. Sogar so gut, dass Google Lens alle erkennt. Lediglich beim geflammten Mahagoni wird immer wieder ein Löwe gesehen – den Astlöchern sei Dank …

Das Zweitwichtigste: das Equipment

Eigentlich weiß ich gar nicht, wo genau ich anfangen soll, denn es kommt ständig etwas Neues hinzu. Aber es ist wohl am besten, das aufzuzählen, ohne was es gar nicht geht…

Unbedingt nötig ist eine ziemliche Portion Geduld, Durchhaltevermögen, Enthusiasmus, Phantasie und Vorstellungsvermögen – und die Kraft, auch mal etwas in den Sand zu setzen. Mal… Eher ziemlich oft.

GRUNDMATERIAL FARBAUFTRAG

  • Wandfarbe zum Grundieren in den Farben Weiß, Caramel, Braun
  • Gouache in Orange, gebr. Siena, Umbra
  • Acrylfarbe
  • aquarellierbare Buntstifte
  • Pastellkreiden
  • Lasuren
  • Latexbindemittel (als Ersatz für das sehr teure Acrylmedium)
  • Glycerin
  • abgestandenes Bier

GRUNDMATERIAL PINSEL

  • Kleisterbürste (als Floggerersatz)
  • weitere Flachpinsel mit unterschiedlichen Borstenhärten, auch gebrauchte, harte Flachpinsel
  • ausgedünnte Rasierpinsel aus Dschshaar
  • weiche, fluffige, dicke Kosmetikpinsel
  • verschiedene Rundpinsel

SONSTIGES

  • Mischtöpfchen, am besten mit Deckel (Joghurtbecher, Frischkäsebehälter etc.)
  • Plastikfolie, Küchenrolle, Stoffreste
  • Maserboy
  • verschiedene Schwämme, Schaumstoffreste
  • Korken
  • ach, überhaupt alles, womit man Struktur machen kann oder was irgendwie anderweitig verwendbar ist
  • Mit oben genannten Materialien konnte ich all diese Maserungen machen!
BARBARA Written by:

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