IM HANDuMDREHEN: HoLZ IMITIEREN MIT DEM MAsERIERRAKeL

Boah, das sieht ja echt wie ein Stück Holz aus! Das hast du aber nicht selbst gemacht, oder?!? Jein, wäre da meine korrekte Antwort. Denn ich habe die Maserung mit eigener Hand gezogen, habe mich aber eines raffinierten Geräts bedient – dem Maserierrakel.

Im wahrsten Sinne des Wortes „im Handumdrehen“ kann diese Maserung erzeugt werden – mit einem Gerät, das übrigens schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt ist. Damals wurde es allerdings noch aus Leder geschnitten und musste sehr pfleglich behandelt werden, um weich zu bleiben. Heute ist das Ding aus Silikon oder einem ähnlich gummiartigen Material, kann einfach mit Wasser gereinigt werden und kommt, wie so vieles, gerne mal aus China.

Ein Set mit unterschiedlichen Breiten und Rillungen ist schon weit unter 10 Euro erhältlich und ich denke, qualitativ gibt es da kaum Unterschiede zu etwas höherpreisigen Ausführungen. Wichtig ist, wie bei allen Holzimitationen, die Farbgebung und, natürlich, eine sorgfältige Vorbereitung.

Wie auch die Male zuvor, habe ich eine Grundierung aus Wandfarbe aufgetragen und diese vollständig trocknen lassen.

Danach folgte eine dunklere Lasur, vermischt mit Latexbindemittel, um eine verzögerte Trockenzeit zu gewährleisten. Am Beispiel Nussbaum (weil kontrastreicher), kann man hier sehen, wie sich die feuchte Lasur durch das Durchziehen der Silikonwalze in eine veritable Holzmaserung verwandelt. Und wie man auch sehen kann, brauchte ich mehrere Anläufe, um ein zufriedenstellendes Maserungsbild zu erhalten. Kein Problem, wenn die Lasur schön feucht bleibt: man ersetzt die weggerakelte Farbe einfach durch neue, streicht alles erneut schön glatt und versucht es eben noch einmal.

Durch ein wiegendes Schaukeln der Walze und die Änderung des Drucks kann man das Maserungsbild beeinflussen – was genau nun welche Veränderung bewirkt, könnte ich nicht sagen. Das muss man einfach ausprobieren. Doch allein durch diese Variationsmöglichkeiten stehen einem eine Unzahl verschiedener Maserungsbilder zur Verfügung. Kombiniert man das noch mit passenden Grund- und Lasurfarben, kann man praktisch jedes Holz mit einer vergleichbaren Maserung nachahmen. Durch das Setzen von Astlöchern mit Korken oder ähnlichem oder das Verstärken der erhabenen Maserungslinien mit dunklerer Pastellkreide können sogar noch weitere Charakteristika herausgearbeitet werden.

FAZIT:

Großer Effekt für kleines Geld – und auch geeignet für Holzmaler mit wenig Erfahrung oder Geduld! Und wenn man sich eine kleine Übungsfrist zugesteht, um die Handhabung des Rakels in den Griff zu bekommen, dann kann man ganz tolle Ergebnisse erzielen.

BARBARA Written by:

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