LIEBeNSWERTE GEsCHENKE – DoTPAINTING

Ein Kollege hat Geburtstag, bei einer Freundin steht eine Entscheidung an, zu der man ihr viel Glück wünscht, jemand hat dir einen Gefallen getan, du wirst spontan eingeladen und brauchst ein kleines Mitbringsel oder du möchtest jemandem einfach nur mal zwischendrin Danke sagen. Das kann man verbal zum Ausdruck bringen, natürlich, aber auch mit einem kleinen Geschenk unterstreichen.

Nun ist Selbstgemachtes etwas, mit dem man nicht immer gut ankommt, denn die Geschmäcker sind nun mal sehr verschieden. Doch wenn es sich beim Selbstgemachten um einen kleinen, hübsch bemalten Stein handelt, kann man fast nichts falsch machen – er signalisiert Wertschätzung nimmt nicht viel Platz weg und lässt sich, wenn er wirklich nicht gefällt, hervorragend weiterschenken.

Das jedoch sind nur Gedanken für den Worst Case, die man sich eigentlich gar nicht machen muss, denn diese kleinen Aufmerksamkeiten, anders habe ich es noch nicht erlebt, rufen stets große Freude hervor. Und das sogar, wenn man die Technik nicht in Perfektion beherrscht – so wie das auch bei mir der Fall ist.

Die Rede ist von Dotpainting, einer naiven wie auch plakativen Art der Pünktchenmalerei, angelehnt an die Kunst der australischen Aborigines, die jedoch nichts mit Pointilismus zu tun hat. Gut so, denn bei dieser Stilrichtung der post-impressionistischen Malerei müsste man sich mit Meistern wie Seurat oder van Gogh messen und ein gehöriges künstlerisches Talent besitzen.

Beim Dotpainting hingegen genügt ein gewisses Formgefühl und eine ruhige Hand. Und selbst wenn ersteres nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist, so lassen sich, mithilfe von Vorlagen und Anregungen aus dem Internet, immer noch mehr als nur akzeptable Ergebnisse erzielen.

Natürlich gibt es auch beim Dotpainting Meister ihres Fachs, deren Werke durch eine fast unglaubliche Ebenmäßigkeit und Präzision ungläubiges Staunen hervorrufen, doch keine Sorge: auch wenn man sich selbst zu solchen Kunstwerken außerstande sieht, so kann man doch eine eigene Stilrichtung entwickeln und damit punkten. Im wahrsten Sinne des Wortes!

Benötigtes Material

  • möglichst glatte Kiesel
  • leicht flüssige Acrylfarben
  • ein paar Pinsel
  • Dotpainting-Werkzeug
  • Klarlack
  • Bleistift zum Vorzeichnen
  • Radiergummi
  • Wassernapf
  • Palette (hierfür genügt ein Plastikdeckel vom Joghurt o.ä.
  • Küchenrolle

Kiesel

Wichtig ist natürlich eine Unterlage, ein Träger, auf den man malen kann. Dazu eignen sich ganz besonders gut simple Kieselsteine, wie man sie zum Beispiel an Flussufern finden kann. Natürlich sollten sie eine möglichst glatte Oberfläche haben und, je nach geplantem Motiv, flach oder rund sein, oder welche Form eben geeignet ist.

Für sogenannte Mandalas kann man auch Kiesel kaufen – perfekt rund und perfekt gewölbt. Für Mandalas jedoch benötigt man viel Übung und sollte mit absoluter Präzision arbeiten. Etwas, was ich nicht beherrsche und deshalb auch keine Tipps dazu geben kann.

Acrylfarben

Hier empfiehlt es sich, relativ flüssige Farben zu verwenden, den damit lassen sich die ebenmäßigsten Punkte erzeugen. Erfahrungsgemäß sind Acrylfarben, die in kleine Fläschchen abgefüllt sind, flüssiger als diejenigen in Tuben. Sind die Farben zu dickflüssig, muss man sie mit etwas Wasser verdünnen und unbedingt zu einer homogenen Masse verrühren, da sonst die Punkte nicht rund werden. Oder man arbeitet eben mit nicht so perfekten Punkten, was bei vielen Motivenauch kein Beinbruch ist.

Dotpainting Werkzeug

Um ebenmäßige Pünktchen in verschiedenen Größen erzeugen zu können, braucht man spezielles Werkzeug. Man kann es kaufen: Metallstifte mit unterschiedlich großen Kugeln am Ende sind für diese Technik erhältlich. Man kann es aber auch selbst herstellen: alles, was rund und stabförmig ist, eignet sich dafür. Zum Beispiel Zahnstocher, Bleistiftenden mit Radiergummi oder abgeflachte, ausgehärtete Fimokügelchen auf Schaschlikstäbchen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Vorgehen

Als allererstes sucht man sich einen Stein aus, der für das gewünschte Motiv geeignet ist. Oder man lässt sich von einem Kiesel inspirieren und richtet sich nach dessen Form.

Je nach Begabung oder Selbstvertrauen kann man den Umriss des Steins auf einem Papier nachzeichnen und dann innerhalb des Umrisses ein Motiv entwerfen. Oder man skizziert gleich auf dem Kiesel – mit Bleistift, damit man überflüssige Striche später wieder wegradieren kann. Ganz Mutige können natürlich auch ohne Umwege mit Acrylfarbe auf den Stein gehen.

Nun ist die Frage, ob man den Umriss flächig mit einer Farbe grundieren oder auf dem blanken Stein arbeiten möchte. Das hängt von der Farbe des Steins und den eigenen Vorstellungen ab.

Im Falle des Chamäleons habe ich mich für eine Grundierung in Laubfroschgrün entschieden und die Konturen mit dunklem Grün angelegt. Um die übermalte Vorskizze beim Konturieren nicht aus den Augen zu verlieren, habe ich leicht mit Blau schattiert.

Dann wähle ich die Farben aus, mit denen ich dem Chamäleon ein Muster punkten möchte, mache mir im Kopf einen Musterplan (den kann man natürlich auch vorher probehalber auf Papier vorskizzieren) und lege los. Wenn mal ein Punkt falsch sitzt, kann man ihn, solange er noch nicht getrocknet ist) vorsichtig mit einem Zahnstocher oder einem Wattestäbchen entfernen und anschließend neu setzen.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich mich mustertechnisch total vergaloppiert habe – dann sollte man sich nicht scheuen und das Missglückte mit einem scharfen Messer wieder abkratzen und von Neuem beginnen. Es lohnt sich, wie das Seepferdchen zeigt!

Weitere Beispiele

Zum Schluss ganz wichtig: das Versiegeln des Motivs mit Lack. Ob nun sprühen oder pinseln, ob glänzend oder matt, das sei jedem selbst überlassen. Und dann steht einem Verschenken nichts mehr im Weg – liebenswert, persönlich und vielseitig einsetzbar. Sei es nun als Dankeschön, als Glücksbringer, als kleine Aufmerksamkeit oder persönliche Liebeserklärung.

BARBARA Written by:

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